Autor: Christian Larcher
Datum: Jänner 2023
Lesezeit: 6 Minuten
Durch die Pandemie und den Generationenwechsel am Arbeitsmarkt von den Babyboomer-Jahrgängen hin zur Generation Y (1981-1985) und Z (1995-2010) hat sich unsere Arbeitswelt stark verändert. Längst sehen sich Unternehmen mit einem „War for Talents“ konfrontiert. Um Fachkräfte erfolgreich anzusprechen und zu binden, braucht es zwei Dinge: erstens die Bereitschaft der Unternehmen, sich wirklich weiterzuentwickeln. Zweitens eine positive Arbeitgebermarke, mit der sich Unternehmen wirkungsvoll am Markt positionieren können.
Employer Branding heißt in diesem Zusammenhang die Marketingstrategie der Wahl für zuständige Personalabteilungen. Gutes Employer Branding reduziert Recruiting-Kosten und steigert die Qualität der eintreffenden Bewerbungen. Unternehmen, die über eine starke Arbeitgebermarke verfügen, erhalten mehr Bewerbungen für ein und dieselbe Stellenanzeige. Der Recruitingprozess als Ganzes gestaltet sich nachhaltiger und zielgerichteter.
EMPLOYER BRANDING?
Bevor Unternehmen nun eine eigene Employer-Branding-Strategie entwickeln und kommunizieren, müssen diese zunächst ihre eigene Employer-Value-Proposition (EVP) definieren. Die EVP beschreibt die Faktoren, die ein Unternehmen von einem anderen unterscheiden: Mission, Vorteile für potenzielle Talente, Erwartungen der Arbeitgeber ans Team.
Zusammengefasst definiert die EVP das Leistungsversprechen eines Arbeitgebers an seine Mitarbeiter und Kandidatinnen durch:
Attraktive Unternehmenswerte und Leistungsversprechen schaffen die Basis für eine attraktive Arbeitgebermarke. Unternehmen, die ihre eigenen Stärken kennen, überzeugen Talente besser von sich als andere. Die Vergütung sollte stets der Branche üblich sein und sich an den Qualifikationen und Erfahrungen des Mitarbeiters orientieren. Benefits überzeugen ganz besonders, wenn diese auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt sind, Gleiches gilt für Karrieremöglichkeiten. Ein gutes Arbeitsumfeld und eine starke Unternehmenskultur tragen dazu bei, dass sich Mitarbeiterinnen wohlfühlen und motivierter arbeiten.
In einem weiteren Schritt empfielt es sich, eine neue Arbeitgebermarke in den allgemeinen Marketing-Mix der Unternehmen zu integrieren. Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Facebook und Instagram bieten sich an, um die eigene EVP zu kommunizieren. Auch das Verfassen von Artikeln und der Einsatz von Videos und Bildern können dabei helfen, die Arbeitgebermarke erfolgreich zu etablieren. Eine klare Kommunikation und das Einbeziehen der Mitarbeiter sind wichtige Erfolgsfaktoren. Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke stärkt das Vertrauen und die Bindung zum Unternehmen.
Fazit: Employer Branding ist ein wichtiger Schritt, um im „War for Talents“ erfolgreich zu bestehen. Eine sorgfältige Ausarbeitung der EVP ist damit unumgänglich. Selbige sollte ansprechend und realistisch formuliert sein.